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Kinder1

Sabrina, Christina und Jessica (v.l.n.r.)

Nur noch wenige Tage bis Weihnachten, dann sind endlich wieder Ferien.

Und dann ist das Skifahren auch nicht mehr weit.............

Norwegen 2000

Am ersten Osterferientag, dem 7.o4.2000 bin ich mit meinen Cousinen und Cousins, Tante, Onkel , Oma und meiner Familie um 23.44 Uhr von Darmstadt nach Hamburg mit einem Nachtzugexpress gefahren.

Hamburg

In Hamburg sind wir um 6.55 Uhr angekommen.Dort mussten wir nach kurzem Aufenthalt sehr schnell umsteigen, damit wir mit einem Regionalexpress nach Kiel weiterfahren konnten.

Kiel

Um 14.00 Uhr haben wir mit einem Fährschiff der Color-Line, "Prinzessin Ragenhild", nach Oslo abgelegt .Die ,"MS Prinzessin Ragenhild " wurde im Jahre 1981 im Heimathafen Oslo für 1.875 Passagiere gebaut.Sie ist 38500 Bruttoregistertonnen groß, hat 5,80 m Tiefgang und fährt mit einerGeschwindigkeit von bis zu 21 Knoten (ca. 38 km/h).Das Schiff ist 206 m lang und 26,6m breit.

Oslo

In Oslo sind wir um 9.30 Uhr angekommen .Von dort sind wir mit der Bergen-Bahn, einer alten Eisenbahn, abgefahren. Diese Fahrt dauert 8 Stunden und führt durch das Hochgebirge mit den Skiorten Geilo und Finse nach Bergen.

Bergen

Als wir in Bergen ankamen standen vor der Tür Maxitaxis .Eines hatten wir bestellt Es war ein großer Bus, mit dem wir zum Hafen gebracht werden sollten Dort wartete nämlich die ,,MS Nordkapp" auf uns.

MS Nordkapp 

Die ,,MS Nordkapp "wurde 1996 für 691 Passagiere und Fracht für den Linien-Postdienst gebaut Ich habe mit meinen Geschwistern die Kapitänsbrücke und den Maschinenraum besichtigen dürfen. Das war unheimlich interessant. Sie hat 11386 Bruttoregistertonnen und kann mit einer Geschwindigkeit von 18 Knoten fahren (ca. 35 km/ Stunde). Sie ist 123,3m lang und 19,5 m breit.

Um 20.00 Uhr wurden wir eingeschifft.

Auf unserer Fahrt nach Norden haben wir 35 Häfen und Fjorde angefahren (13 unterhalb des Polarkreises und 22 darüber ) und genauso viele Häfen auf der Rückfahrt.

Von ein paar Häfen möchte ich euch etwas berichten.

Alesund

Nachdem wir uns am ersten Tag auf dem Schiff zurechtgefunden hatten ereichten wir den ersten größeren Hafen Alesund. Dort gingen fast alle Leute von Bord. Wir  konnten 1 Stunde bleiben.Nicht nur Passagiere stiegen ein und aus, sondern auch Gabelstapler haben Waren und Kisten aus dem Schiff in die Lagerhalle ein- und ausgeladen.

Geieranger

Von Alesund fuhren wir in den Geieranger-Fjord , der fast 40 km in das Landesinnere herein ragt. Unser Schiff hatte auf beiden Seiten nur noch 20 Meter Platz bis zu den steilen Bergwänden. Meistens ragten die Felswände über 1000 Meter aus dem Wasser. Vor uns kam plötzlich eine riesige Schneelawine herunter, so etwas haben wir noch nie gesehen. In dem Geieranger ließ der Kapitän die Schiffssirene 3 x ertönen , es gab ein tolles und sehr langes Echo.

Trondheim

Für mich war Trondheim eine besondere Stadt, weil sie die Schwesterstadt von Darmstadt ist. In Trondheim ist die größte Sehenswürdigkeit der Nidarosdom , an dem die Menschen seit über 1000 Jahren dran bauen .Ich habe mir dort zur Erinnerung ein großes Puzzel vom Nidarosdom gekauft. Bei der Stadtrundfahrt haben wir Häuser auf Stelzen im Wasser gesehen. Von einem Aussichtspunkt oberhalb der Stadt konnten wir sehen, wie sich der Fluß wie ein großes "S" zum Meer geschlungen hat.

Polarkreis

Am 4. Tag haben wir den Polarkreis überquert. Dort steht ein alter verrosteter Globus auf einem Felsen im Meer. Alle Leute , die auf dem Schiff von Bergen bis Bergen blieben konnten bei einer Wette mitmachen. Sie lautete : Um wie viel Uhr  überquert das Schiff den Polarkreis?

Leider hatten wir  Verspätung , deshalb hatte keiner die genaue Uhrzeit erraten. Trotzdem mussten wir eine Polarkreistaufe über uns ergehen lassen. Wir bekamen ein Stückchen Eis in den Nacken gelegt. Wer das nicht wollte , musste vor allen Passagieren ein Lied singen. Ich habe mit meinen Schwestern das "Darmstadt-Lied" von Frau Putz gesungen. Zur Belohnung haben wir eine Urkunde bekommen.

Bodoe

Der letzte größere Hafen, der am Festland lag, war Bodoe . Das Schiff hielt mindestens 4 Stunden, es wurden Waren eingeladen und wieder Abfälle, Dreck und andere Sachen herausgeholt .Danach fuhren wir über das offene Meer zu den Lofoten.

Lofoten

Die Lofoten sind eine Inselgruppe vor Norwegen.Das Schiff musste sehr vorsichtig fahren, da die Fjorde und die Schiffspassagen hier sehr eng waren. Manchmal hat das Schiff links und rechts nur 20 Meter Platz gehabt.

Vesteraalen

Nördlich der Lofoten liegen weitere Inseln, die Vesteraalen genannt werden. Dort liefen wir mehrere kleine Häfen an.

Tromsoe

Die nächste größere Stadt war Tromsoe. Hier haben wir die weiße Eismeer-Kathedrale besichtigt. Dazu mussten wir über eine sehr lange Brücke über den Fjord laufen.

Hammerfest

In Hammerfest gibt es den "Königlichen Polareisbären Club" . Hier ist  ein großes Museum mit vielen ausgestopften Meerestieren und Eisbären. Dort konnte man Mitglied werden, viele Passagiere sind dort zum Spaß Mitglied geworden.In Hammerfest lag der Schnee nun schon über 1m hoch.Je weiter wir nach Norden kamen, um so kleiner wurden die Ortschaften. In dieser Region Leben die Samen, die wir auch Lappen nennen. Leider haben wir ihre Rentierherden nicht gesehen .

Mehamm

In Mehamm wollten wir einen Ausflug zum Nordkap machen. Leider lag auf den Straßen fast 4 Meter Schnee, deshalb sind wir in das nördlichste Fischerdorf mit dem Bus gefahren. Unterwegs zu dem Fischerdorf haben wir die Spitze des Nordkaps gesehen . Bei einer Rast sind wir aus dem Bus in den tiefen Schnee ausgestiegen. Ich bin  bis zur Bauch im Schnee eingesunken. Für all diese Orte ist das Postschiff die einzige Verbindung. Alles, was die Menschen hier zum Leben brauchen, bringt das Schiff mit.An einer kleinen Tankstelle sind wir über den 71. Breitengrad gefahren.

Batsfjord

Batsfjord war für mich der tollste Hafen. Er war zwar sehr klein , aber wir hatten hier einen riesigen Schneeberg.Da wir keine Schlitten dabei hatten, sind wir auf unseren Jacken den 40 Meter langen Berghang hinunter gerutscht. Das war super toll. Vom Schiff aus haben uns viele Leute beobachtet und einige ältere Omas sind auch später mitgerutscht.

Vardoe

Vardoe hat eine alte Festung mit alten Kanonen und Häusern. Die Leute sind hier sehr stolz, dass seit 240 Jahren kein Schuss mehr abgeschossen wurde. Nur im Januar wird die Sonne mit einem Schuss begrüßt.Hier steht auch der nördlichste Vogelbeerbaum . Er wird im Winter zum Schutz vor der Kälte mit Folien eingewickelt.

Kirkenes

Kirkenes, unser Endhafen, ist der letzte norwegische Hafen, der nächste Hafen liegt in Russland und heißt Murmansk. Von dort kam das russische U-Boot "Kursk", das vor kurzem gesunken ist. Darüber hat Philipp einen Aufsatz geschrieben.Das ist der letzte eisfreie Hafen, danach verliert der Golfstrom seine Wirkung und die Häfen sind im Winter zugeeist und kein Schiff kann mehr fahren. (außer Eisbrechern)Im Winter geht in Kirkenes fast zwei Monate lang die Sonne nicht auf, dafür wird es im Sommer über zwei Monate lang nachts nicht dunkel und die Sonne scheint 24 Stunden am Tag.Wir haben einen Ausflug zur Russischen Grenze gemacht. Es gibt einen " Mädchensee", der zur einen Hälfte den Russen- und zur anderen Hälfte den Norwegern gehört. Auf diesem  See haben im Winter die norwegischen Soldaten kleine Äste, als Markierung ,in das Eis gesteckt. Die Grenze hier oben ist der einzige öffentliche Grenzübergang. Man konnte zwar über den zugefrorenen See nach Rußland laufen , aber man hatte dann fürchterlichen Ärger bekommen . Es gibt dort auch einen alten Wachturm, der aber heute nicht mehr benutzt wird. In einem großen Steinbruch habe ich Magnetsteine gesammelt (und einen mitgebracht).

Rückreise

Auf der Rückreise haben wir alle die Hafenstädte gesehen, die wir auf der Hinreise nachts verschlafen hatten. Mit der "MS Nordkapp" fuhren wir zurück nach Bergen.Dort stiegen wir wieder in die "Bergen-Bahn" und fuhren nach Oslo.Dort haben wir das Königsschloß gesehen und das große Rathaus, in dem der Nobelpreis überreicht wird.Die Fähre "Kronprinz Harald" brachte uns zurück nach Kiel und mit dem Zug sind wir nach Hamburg gefahren. Dort haben wir mit dem Doppeldecker-Bus eine Stadtrundfahrt gemacht.Mit einem kleinen Boot haben wir eine Hafenrundfahrt gemacht und uns die großen Schiffe von ganz nah angeschaut. Unter dem größten Schiff sind wir vorne am Bug drunter durchgefahren.

Mit dem ICE sind wir abends nach Hause gefahren, das ging unheimlich schnell.

Am Ostersonntag, 23.4.2000 um 21.22 Uhr war meine aufregende Reise zu Ende.

 

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